Kirchspiel Willkischken (Vilkyškiai)

Das Kirchspiel Willkischken ist eines der ältesten Kirchspiele im Memelland. Schon 1560 wird die Kirche erwähnt. Seine Grenzlage zum damaligen Litauen und die zahlreichen litauischen Bewohner der Dörfer bringen es mit sich, dass die Sprache vermutlich deutsch und litauisch ist. Litauische Katechismen und Gesangbücher etc. deuten darauf hin. Auch der Preußenkönig nennt Anfang des 18. Jahrhunderts die dortigen Ämter die "litauischen".

 

Die Ausdehnung des Kirchspiel umfasst Anfang des 17. Jahrhunderts 4 Schulzenämter, Willkischen (rot), Absteinen (grün), Gillanden (blau) und Kallehnen (gelb). Für den Pastor ist dies sicher keine leichte Aufgabe. Vor allem die schlechten Wege lassen bei Nässe und im Winter das Fahren über Land fast oder gänzlich unmöglich werden.


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Die Pastoren der Kirche von Willkischken sind überwiegend bekannt:

1615-1632 Friedrich Löbell

1623-1628 Georg Rasch (an der Pest gestorben)

1628-1640 Thomas Schutzovio

1640-1673 Jakobus Woywod

1674-1690 Johann Christoph Jettkant

1690-1718 Johann Christoph Gettkant

1718-1751 Johann Friedrich Heydmann

1751-1757 Johann Friedrich Schwenner (stirbt an den Folgen des Russeneinfalls an den erlittenen Brandwunden)

1758-1780 Petrus Hirschfeld (stirbt am 26.03.1780 während der litauischen Predigt)

1780-1799 Georg Michael Glaser

1800-1825 Johann Samuel Traugott Berg

1826-1842 Ernst Johann Christoph Packhäuser

1843-1861 F. A. Prellwitz

1861-1873 Karl Ludwig Holder

1874-1892 Robert Friedrich Theodor Böttcher

1893-1901 Hugo Richard Otto Prellwitz

1902-          Viktor Stadie

 

Die Kirchenbücher von Willkischken sind laut Aussage der Tochter des letzten Pastors verbrannt.

 

Weitere Informationen zu Willkischken und auch einige Bilder sind hier zu sehen.

 

(Daten und Fakten stammen aus: Otto Schwarzien (Hrsg.), Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, in: Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreussen e.V., Nr. 24)


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